27. Januar: Gedenktag der Opfer des Nationalsozialismus
Menschen mit (geistiger) Behinderung und psychischer Erkrankung wurden ab 1940 systematisch getötet und die Gesamtzahl der sogenannten „Euthanasie“-Opfer wird auf mindestens 250.000 Menschen geschätzt. Auch aus der ehemaligen Heil- und Pflegeanstalt „Hupfla“ in Erlangen wurden 905 Patientinnen und Patienten in verschiedene Tötungsanstalten gebracht. Darüber hinaus starben mehrere hundert Menschen durch gezielte Vernachlässigung und Mangelernährung.
„Angesichts der politischen Entwicklungen und der fortschreitenden Erstarkung der AfD machen wir uns Sorgen, dass das Lebensrecht von Menschen mit Beeinträchtigung wieder in Frage gestellt wird“, betont Frank Morell, Vorsitzender der Lebenshilfe Erlangen. Immer wieder macht die Partei deutlich, wie sie über Menschen mit Beeinträchtigung denkt. Beispielsweise verlautete Björn Höcke im Sommer letzten Jahres, dass das „Ideologieprojekt“ Inklusion in der Schule abgeschafft gehöre.
Leider warten wir immer noch auf die offizielle Anerkennung der Opfer der „Euthanasie“ und Zwangssterilisation als Verfolgte des Nazi-Regimes. Am 30. Januar soll nun endlich über den gemeinsamen Antrag von SPD, CDU/CSU, Bündnis 90/die Grünen und FDP entschieden werden. Hoffen wir auf eine gute Entscheidung!
Die Lebenshilfe tritt gegen jegliche Form von Ausgrenzung und Diskriminierung gegenüber Menschen mit Beeinträchtigung ein und wird nicht zulassen, dass wieder zwischen “lebenswertem” und “unwertem Leben” unterschieden wird.